Börsennotierte Infrastruktur – ein sicherer Hafen für Anleger?

Infrastruktur beschreibt die physischen Anlagen, die grundlegende Dienstleistungen für die moderne Gesellschaft erbringen. Hierzu zählen Anlagen aus den Bereichen Versorger, Transport und Kommunikation. Die grundlegende, unentbehrliche Natur der bereitgestellten Dienstleistungen verleiht börsennotierter Infrastruktur Eigenschaften, die für ein Anlageportfolio günstig sein können.

Eine Absicherung gegen die Inflation?

Börsennotierte Infrastruktur hat sich besser entwickelt als weltweiten Aktien, da die Inflation im Laufe des vergangenen Jahres gestiegen ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass börsennotierte Infrastruktur Preise macht und nicht nimmt. Die Sachanlagen der Infrastruktur erbringen wesentliche Dienstleistungen unter Verwendung vertraglich vereinbarter oder regulierter Geschäftsmodelle. Diese Anlagen zeigen durchweg die Fähigkeit, die Auswirkungen höherer Inputkosten und der Inflation an den Endverbraucher weiterzugeben. Dies kann durch regulierte reale Renditen für Versorgungsunternehmen oder durch Verträge erreicht werden, die Maut- oder Gebührenhöhen ausdrücklich an die Inflationsrate koppeln.

Der kapitalintensive Charakter von Infrastrukturen bietet hohe Marktzutrittsschranken, die es den etablierten Betreibern in anderen Sektoren wie Mobilfunktürmen und dem Schienengüterverkehr ermöglicht haben, auch ohne explizite Inflationsbindung ähnlich robuste Preisergebnisse zu erzielen. Die Analyse des Teams für börsennotierte Infrastruktur von First Sentier Investors hat ergeben, dass mehr als 70 % der Anlagen, die sich im Besitz börsennotierter Infrastrukturunternehmen befinden, über wirksame Mittel dafür verfügen, die Auswirkungen der Inflation an die Kunden weiterzugeben – zum Vorteil der Aktionäre.  Die folgende Grafik zeigt, wie börsennotierte Infrastruktur die weltweiten Aktien hinter sich gelassen hat, als die Inflation höher war.

Ist börsennotierte Infrastruktur vor der Rezession gefeit?

Börsennotierte Infrastruktur hat auch bewiesen, dass sie in der Lage ist, in steigenden Aktienmärkten einen Großteil der Wertsteigerung beizusteuern und dabei Schutz gegen fallende Märkte zu bieten. Diese Wertentwicklung wird durch die anhaltend starke Preissetzungsmacht von Global Listed Infrastructure, die vorhersehbaren Cashflows und die relative Unempfindlichkeit gegenüber Wirtschaftszyklen untermauert. Diese Fähigkeit, sich in fallenden Märkten zu behaupten, hat es dieser Anlageklasse ermöglicht, in den letzten 20 Jahren höhere Renditen als globale Aktien zu erzielen, und das bei geringerem Risiko, gemessen an der Standardabweichung der Renditen1.

Das Team für börsennotierte Infrastruktur von First Sentier Investors hat Modelle erstellt, um die potenziellen Auswirkungen einer Rezession auf unterschiedliche Sub-Sektoren innerhalb der Anlageklasse zu schätzen. Dieses Modell nimmt eine BIP-Herabstufung von -3 % (von einem zuvor angenommenen BIP-Wachstum von +2 % auf eine Rezession von -1 %) an, mit zugehörigen Multiplikatoreffekten auf die Industrieproduktion, Wohnungsbaubeginne, Rohstoffe usw. Diese Analyse legt nahe, dass börsennotierte Infrastruktur in diesem Szenario weniger als halb so viele Auswirkungen auf die Ergebnisse zu spüren bekommen könnte als die breiteren Märkte, die vom S&P 500-Index dargestellt werden.

1. Stand: 30. Juni 2022, Vergleich des FTS Global Listed Infrastructure 5050 Index mit dem MSCI World Index. 

 

Strukturelle Wachstumstreiber

Weitere Unterstützung erhält Infrastruktur als Investitionsform durch den Umfang, in dem sie positiv an weltweit anstehenden strukturellen Wachstumsthemen ausgerichtet ist. Treibhausgasminderung, Elektrifizierung des Transports sowie die stetig zunehmende Nachfrage nach Online-Konnektivität erfordern alle beispiellose Investitionen in unterstützende Infrastruktur. Hierbei handelt es sich nicht um vorübergehende Themen, die von einem Konjunkturabschwung aus der Bahn geworfen werden.

Wir sind beispielsweise nach wie vor optimistisch über die beträchtlichen Investitionschancen in Verbindung mit der Treibhausgasminderung des weltweiten Energiebedarfs. Versorgungsunternehmen, die etwa die Hälfte der Chancen im Bereich der börsennotierten Infrastrukturunternehmen ausmachen, sind gut aufgestellt, um mit dem Bau von Solaranlagen und Windparks ein stetiges Gewinnwachstum am regulierten Markt zu erzielen. Die Modernisierung und Ausweitung der benötigten Netze, um die Verbindung zwischen diesen neuen Energiequellen und den Verbrauchern herzustellen, werden ebenfalls zum Gewinnwachstum beitragen. Die US-Versorger Entergy, NextEra Energy und PPL Corp haben ihre Gewinnaussichten jüngst dank der zusätzlichen Investitionen in diesen Bereichen angehoben – ein willkommener Kontrast zu der Turbulenz, die anderswo an den Finanzmärkten zu beobachten war. Der Rollout von Elektrofahrzeugen (EV) wird Versorgungsunternehmen auf mittlere Sicht voraussichtlich zusätzlichen Aufwind geben – zunächst wegen der Investitionsmöglichkeiten, die mit der Anbindung von EV-Ladestationen an das Stromnetz einhergehen, und dann wegen der höheren Nachfrage nach Elektrizität insgesamt. 

Digitalisierung ist ein weiteres Schlüsselthema für die Anlageklasse. Das strukturelle Wachstum der Nachfrage nach mobilen Daten (das durch den ständig wachsenden Bedarf an digitaler Konnektivität unterstützt wird) sorgt weiterhin für ein stetiges Gewinnwachstum bei Funkmasten und Rechenzentren, wodurch diese vom Auf und Ab der Weltwirtschaft geschützt sind. Die Einführung der 5G-Technologie wird mittelfristig dazu führen, dass Netzwerke höhere Datengeschwindigkeiten und weitaus mehr vernetzte Geräte bewerkstelligen müssen. Statistiken aus dem Eriksson Mobility Report 2022 hoben die Fortführung dieses Themas hervor. Zu den wichtigsten Punkten zählten der Anstieg des globalen Datenverkehrs im Mobilfunk um 40 % im Märzquartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowie die Prognose, dass der Datenverkehr im Mobilfunk bis 2027 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 29 % zunehmen wird. Das verheißt Gutes für weitere Kapitalausgaben für Mobilfunknetze, was auch Funktürmen zugute kommt. 

Fazit

Börsennotierte Infrastruktur bietet einen relativ sicheren Hafen für Anleger, die eine zunehmend unsichere und volatile Welt durchschiffen. Über eine Reihe von Wirtschaftsumgebungen und Weltereignissen hinweg hat die Anlageklasse ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, auf mittlere bis lange Sicht viele andere Anlageklassen hinter sich zu lassen.

Es besteht kein Grund zu der Annahme, dass diese anhaltende Eigenschaft heute geringer sei als je zuvor. Wir glauben, dass börsennotierte Infrastruktur eine überzeugende Gelegenheit bleibt und als Kernelement der Portfolios von Anlegern Berücksichtigung finden sollte.

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