Überprüfung des Unlisted Infrastructure Portfolios auf Klimawandelrisiken
Unser Unlisted Infrastructure Team überprüfte 2020 das gesamte Portfolio auf Klimawandelrisiken. Mit der Unterstützung unserer Experten führten wir zunächst eine allgemeine Portfolioüberprüfung durch. Infrastrukturanlagen stellen eine nicht homogene Anlageklasse dar, was sich auch bei unserer Einschätzung der Klimawandelfolgen wieder bestätigt hat. In der Tabelle unten sind die Ergebnisse unserer Portfolioüberprüfung auf Klimawandelrisiken zusammengefasst.
- Für das Rating der physischen Exposition wird die Bewertungsskala von niedrig bis extrem quantifiziert und dann der Durchschnitt für die Liste der identifizierten Gefahren für jedes Unternehmen errechnet. Das Expositions-Rating beurteilt den „ungemilderten“ Zustand, d. h., Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandskraft, die ein Unternehmen eingeführt hat oder plant, wurden nicht berücksichtigt.
- Die Anzahl der Anpassungsrisiken ist auf der X-Achse dargestellt. Diese wurden bei der Portfolioüberprüfung und in den Workshops von First Sentier Investors festgestellt. Wir weisen darauf hin, dass diese Skala nur die absolute Zahl der identifizierten Risiken berücksichtigt und nicht ihre relativen Folgen. Es wurden auch zahlreiche Chancen identifiziert (die in der Grafik nicht dargestellt sind): Neben den Abwärtsrisiken für Unternehmen gibt es auch potenzielle Wertschöpfungsmöglichkeiten für diejenigen, die sich an die Spitze der Entwicklung setzen und etwas gegen den Klimawandel tun.
- Die organisatorische Reife hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels wurde auf einer numerischen Skala eingestuft, auf der 1 die höchste und 4 die niedrigste Reifestufe war. Unsere Untersuchungen ergaben ein gutes grundlegendes Verständnis der kurzfristigen Risiken und Chancen und ein für die Branche typisches Offenlegungsniveau. Die farblich gekennzeichneten Reife-Scores in der Grafik unten zeigen jedoch ein breites Spektrum an Ergebnissen, und wir bemühen uns um eine bessere wertschöpfende Unternehmensführung und bessere Offenlegungen im gesamten Portfolio.
- Unsere Arbeit im Bereich der Investmentfolgen des Klimawandels ist erst der Anfang unserer Bemühungen in diesem Bereich, und wir werden uns auch weiterhin für kontinuierliche und mehr Verbesserungen einsetzen. Dieses Projekt der Portfolioüberprüfung auf Klimawandelrisiken hat gute grundlegende Informationen geliefert und dient als Sprungbrett für weitere Maßnahmen. Wir möchten mit unseren Portfoliounternehmen zusammenarbeiten, um ihre Unternehmensführung im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels zu verbessern, ihre Geschäftspläne auf den Wandel zu einer CO2-armen Wirtschaft auszurichten und die Offenlegung von erstklassigen Klimainformationen zu erreichen.

Climate Action 100+ – Global Listed Infrastructure und Southern Company verpflichten sich zu Emissionsneutralität
Angesichts der besonderen Verpflichtung zum Erbringen von Dienstleistungen und der moralischen Verantwortung, die Infrastrukturunternehmen gegenüber den Gemeinden, in denen sie tätig sind, haben, gehören ESG-Angelegenheiten grundsätzlich zu deren Geschäftstätigkeit.
Besonders für Stromversorger sind die Risiken und Chancen des Klimawandels wichtige Triebfedern und wir streben Anlagen in Versorgungsunternehmen an, die ihre Kraftwerke entkarbonisieren und bezahlbare saubere Energie produzieren können. Daher nimmt unser Global Listed Infrastructure Team seit dem Start der Climate Action 100+ Initiative im Dezember 2017 aktiv daran teil.
Climate Action 100+ ist eine Investoren-Initiative, mit der erreicht werden soll, dass die Unternehmen, die weltweit für den größten CO2-Ausstoß verantwortlich sind, notwendige Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. Über 540 Investoren, die mehr als 52 Billionen USD1 verwalten, bemühen sich im Rahmen dieser Initiative um die Mitwirkung von Unternehmen.
Southern Company, eins der Unternehmen, mit denen wir einen aktiven Dialog führen, kündigte im Mai 2020 eine neue Klimastrategie an, mit der es bis 2050 CO2-Neutralität erreichen will. Southern Company gehört zu den größten Stromversorgern in den USA und ist der größte Großhandelsanbieter im Südosten der USA. Dieser Schritt zeigt, wie wichtig es ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und im Interesse langfristiger Stakeholder sowohl auf die Risiken als auch auf die Wachstumschancen einzugehen, die durch den Klimawandel entstehen. Als langfristig orientierte Investoren in börsennotierten Infrastrukturanlagen weltweit freuen wir uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Southern Company.
1 https://www.climateaction100.org/
Multi-Asset Solutions steigt aus fossilen Brennstoffen aus
Nach einer robusten Analyse beschloss unser Multi-Asset Solutions Team 2020, alle direkt mit fossilen Brennstoffen verbundenen Vermögenswerte in unseren zielbasierten Portfolios zu verkaufen. Die Grafik unten zeigt die Reduzierung des Tracking Error und der CO2-Bilanz durch die verschiedenen Ansätze, die wir analysiert hatten, bevor wir uns für unseren jetzigen Ansatz entschieden.
In der unten dargestellten Analyse schauten wir uns die Zahl der Aktien, die aus dem MSCI All Country World Index (ACWI) ausgeschlossen wurden, als Prozentzahl an. Danach bestimmten wir den Tracking Error1, um zu gewährleisten, dass er mit unserem Portfolioaufbauprozess übereinstimmte. Anschließend prüften wir die relative Reduzierung der CO2-Emissionen durch die Portfolios, sowohl der aktuellen als auch der potenziellen Emissionen durch Reserven2. Die Reserven spielen eine wichtige Rolle bei der Einschätzung des Stranded-Asset-Risikos, denn wenn die ganze Welt auf erneuerbare Energie umsteigen würde, könnten diese Vermögensgegenstände wertlos werden.
Die Analyse begann mit den ersten drei Ausschlussgruppen links in der Grafik, von denen wir einige einfache Ausschlusskriterien ableiteten, um eine Baseline zu erhalten. Der Energie- und der Versorgungssektor wurden ausgeschlossen, weil sie laut Forschungsergebnissen von MSCI die größten CO2-Fußabdrücke haben. Diese Forschung ergab, dass der Versorgungssektor derzeit der größte Konsument von fossilen Brennstoffen ist, der Energiesektor aber potenziell den größten Verbrauch an fossilen Brennstoffen erreichen kann (d. h. fossile Brennstoffe, die noch nicht abgebaut wurden).
Die nächsten drei Indizes stellte MSCI zusammen (mit „MSCI“ in der Spaltenüberschrift gekennzeichnet), indem die Unternehmen mit den höchsten CO2-Fußabdrücken herausgenommen wurden. Für jeden Index wurden unterschiedlich viele Unternehmen ausgeschlossen, dann wurden die Aktien nach einem KGV-Ansatz im Portfolio neu gewichtet, um den Tracking Error in Bezug auf den herkömmlichen ACWI-Index zu reduzieren.
Bei den letzten drei (rechts) schauten wir uns Aktienkörbe an, die anhand der von Sustainalytics bereitgestellten „CO2-Risiko“-Daten3 zusammengestellt wurden.
Aktien, deren Geschäftstätigkeit und Produkte CO2-Risiken aufwiesen (zwei separate Datenpunkte), schlossen wir aus. Unternehmen schlossen wir auf der Grundlage der Klassifizierung des CO2-Risikoniveaus von Sustainalytics aus, wobei wir zunächst nur die Unternehmen mit einem sehr hohen Risiko ausschlossen und dann nach und nach mehr Kategorien wie hohes und mittleres CO2-Risiko ausschlossen.

1 Der Tracking Error wurde anhand des Bloomberg-Risikomodells (global) basierend auf den Indextiteln vom 19.06.2020 berechnet.
2 Die CO2-Emissionsdaten wurden von MSCI erstellt und beziehen sich auf den Gesamtausstoß pro Unternehmen. Jeder Korb wurde dann im Vergleich zur MSCI ACWI Benchmark neu gewichtet.<
3 Laut Definition von Sustainalytics die Schwere des Risikos für den Unternehmenswert, den ein Wandel zu einer emissionsarmen Wirtschaft für ein Unternehmen darstellt.
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